Whistleblower-Vertreter starten GoFundMe-Rettungskampagne für Fishrot Whistleblower Jóhannes Stefánsson

Kiel, Berlin, Washington | analogo.de – Die Whistleblower-Vertreter Whistleblowing International, das European Center for Whistleblower Rights, die in den USA ansässigen Whistleblower Network News und das National Whistleblower Center haben heute zusammen mit ANA LOGO eine GoFundMe-Rettungskampagne zur Unterstützung des Fishrot-Whistleblowers Jóhannes Stefánsson vom Stapel gelassen.

Für Jóhannes Stefánssons Gesundheit besteht große Sorge, denn es gab bereits Anschläge auf sein Leben. Wenn er außerhalb Islands reist, braucht er Leibwächter. “Wenn wir damit sterben, dann sterben wir damit, wir werden bis zum Ende kämpfen”, sagt er mir. “Es war nie vorgesehen, dass ich überlebe.”

Stefánsson ist der ehemalige Betriebsleiter des isländischen Fischereikonzerns Samherji in Namibia. Um ein Bestechungsnetzwerk rund um Fischereirechte in Namibia zu enthüllen, arbeitete er mit Antikorruptions-Behörden und Medien zusammen. Gegen den Firmenchef von Samherji, Thorsteinn Mar Baldvinsson, wird ermittelt, weil er Bestechungsgelder in Höhe von schätzungsweise 10 Millionen US-Dollar an namibische Politiker und Unternehmen genehmigt haben soll, um auf illegale Weise Offshore-Fischereirechte zu erhalten. Namibias Justiz- und Fischereiminister traten zurück und wurden wegen Korruptionsvorwürfen verhaftet, zusammen mit mehreren anderen prominenten Persönlichkeiten in Namibia. Seit letztem Monat wird auch der Präsident Namibias, Hage Geingob, mit dem Skandal in Verbindung gebracht. Baldvinsson trat zurück, wurde aber später von Samherji wieder eingesetzt. In mehreren Ländern wird ermittelt, und immer wieder kommen neue Enthüllungen über Kriminalität ans Tageslicht.

Seit er die Öffentlichkeit sucht, sieht sich Stefánsson schweren Repressalien ausgesetzt. Nicht nur hat er seinen Job verloren, sondern auch mehrere Anschläge auf sein Leben überlebt – und er glaubt, vergiftet worden zu sein. Im April diesen Jahres wird Stefánsson nach Namibia zurückkehren, um als Zeuge auszusagen, und er will trotz der Gefahren weiterhin für Gerechtigkeit kämpfen. Die Whistleblower-Gruppen haben eine internationale Koalition gebildet, um Stefánsson in seinem Kampf um Gerechtigkeit zu unterstützen und, was noch wichtiger ist, ihm zu einer sofortigen Behandlung gegen seine Vergiftung zu verhelfen.

In Island war es ihm nicht gelungen, sich einer angemessenen Vergiftungsbehandlung zu unterziehen und er ist finanziell nicht in der Lage, sich international behandeln zu lassen. Whistleblower wie Stefánsson sind unentbehrlich, um weltweit Korruption auszurotten, und dabei brauchen sie Unterstützung.

Besuchen Sie die GoFundMe Seite: Poisoned Whistleblower Needs Medical Treatment Now

Die Pressemitteilungen in deutsch und englisch zum Herunterladen:

PM Fishrot 01.03.2021 – engl.

PM Fishrot 01.03.2021

Für mehr Informationen kontaktieren Sie rainer.winters@analogo.de

 

Jóhannes Stefánsson in Island. Bildrechte: Jóhannes Stefánsson
Print Friendly, PDF & Email