Angela Merkel und Jens Spahn unbeliebteste Politiker Deutschlands – auf Platz 1 und 4

Berlin | analogo.de – In einer aktuellen Umfrage des renommierten Meinungsforschungsinstitutes INSA ist Bundeskanzlerin Angela Merkel Ende 2020 die unbeliebteste Politikerin bzw. der unbeliebteste Politiker Deutschlands. Auf Platz 4 folgt ihr Parteikollege und Gesundheitsminister Jens Spahn, Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) landet auf Platz 7. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident und Kanzlerkandidat Armin Laschet gelingt es, Platz 9 einzunehmen und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder landet auf Platz 10. Damit ergreift die Union aus CDU und CSU den unangefochtenen summarischen Spitzenplatz der Unbeliebtheit in Deutschland.

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Bei der Umfrage wurden 2.084 Personen ab 18 Jahren stichprobenartig und online befragt, und zwar nicht als Multiple-Choice. Die Befragten hatten bei ihrer Antwort die freie Wahl, jeden erdenklichen Politiker zu benennen. Obwohl es auf Bundesebene tausende Politiker gibt, erreicht Merkel mit 20 Prozent schon fast ein absolutistisches Negativergebnis.

Wenig verwunderlich landen auch AfD-Politiker auf den oberen Plätzen. Alexander Gauland, Alice Weidel und Jörg Meuthen landen auf den Plätzen 2, 3 und 8. Das Spitzenpersonal von Bündnis90/Die Grünen und SPD spielt ebenfalls auf den oberen Rängen mit. Platz 5 teilen sich Saskia Esken (SPD) und Robert Habeck (GRÜNE) mit jeweils 5 Prozent aller Stimmen. Von allen Spitzenpolitikern schneidet Christian Lindner (FDP) mit nur 2 Prozent Ablehnung am besten ab (Platz 13).

Eines der spannendsten Ergebnisse der Umfrage ist die Tatsache, dass nur drei Politiker zusammen 57 Prozent alles Negativen zu verkörpern scheinen und eine weit abgeschlagene Spitzengruppe des Negativen bilden. Merkel, Gauland und Weidel heimsen 20, 19 und 18 Negativprozente ein. Damit entfallen auf alle anderen tausenden Politiker auf Bundesebene nur 43 Prozent des Üblen. Addiert man zu diesem Spitzentrio noch den medial omnipräsenten Spahn, vereinen vier Konservative 64 Prozent alles Übels auf sich. Als Fazit bleibt: Die Konservativen sind in Deutschland besonders unbeliebt.

Ergebnis der INSA-Befragung der unbeliebtesten Politiker Deutschlands auf Bundesebene Ende 2020. Bildrechte und Quelle: https://reitschuster.de/post/merkel-unbeliebteste-politikerin-deutschlands/

Der Auftraggeber ist der mit allerhand Spendengeldern versehene Spitzenjournalist Boris Reitschuster. Reitschuster hatte nach eigenen Angaben alleine im November 2,3 Millionen Seitenbesucher mit 4,1 Millionen Zugriffen. Die Motivation zu dieser Umfrage erklärt der Journalist auf seiner Seite. Medien würde diese Art von Meinungsforschung durchaus in Auftrag geben, die Ergebnisse würden aber „tief in der Schublade versteckt“, nämlich wenn das offenbar erhoffte Ergebnis nicht zustandekam.

Interessant sind die regionalen Ergebnisse. Im konservativen Saarland ist Merkel kaum überraschend am wenigsten unbeliebt (6,4 Prozent). Daher verwundert das Ergebnis drei anderer Hotspots des Konservatismus. In Niedersachsen toppt Merkel mit 25,7 Prozent ihr Bundesergebnis, ebenso in Sachsen-Anhalt mit 25,2 Prozent. Aber auch in Bayern wird die Noch-Bundeskanzlerin wenig überraschend mit 23,1 Prozent abgewatscht.

Wurde Merkel 2005 vor allem von Frauen an die Macht gewählt, sind es nun Frauen, die in Merkel überproportional das Übel sehen (23,4 Prozent). Ergo sind es bundesweit die Männer, die Merkel die Stange halten. Hätten nicht 17,7 Prozent der männlichen Befragten Merkel als unbeliebteste Politikerperson gewählt, so wäre ihr Bundesdurchschnitt noch vernichtender als eben 20 Prozent.

Boris Reitschuster berichtet, wie Menschen in guten wirtschaftlichen Verhältnissen Merkelversteher sind. Umgekehrt sei Merkel umso unbeliebter, je weniger Geld die Menschen besitzen. Da die Abneigung vor allem bei den Nichtwählern stark ausgeprägt sei, besteht Hoffnung auf eine Wiederbelebung der Demokratie, wenn Merkel Ende des Jahres 2021 abtritt.

2.084 Menschen befragt. Bildrechte: Geralt auf Pixabay 2679755_1920
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