Im Schneckentempo zur Gleichberechtigung – Bestandsaufnahme 2020

Kiel | analogo.de – Um die Mißstände des Planeten Erde von oben zu sehen, muss ich kein Vogel sein. In einem vergleichsweise noch freien Land wie Deutschland öffnet das Internet mir die Türen zum Vorhof der Hölle.

Um was es mir geht? Um die Frauen dieser Welt im Jahre 2020!! Es geht im Schneckentempo voran!!!

Wem in unserer Gesellschaft immer noch die meiste Last aufgehalst wird, zeigen eindrucksvoll die aktuellen Geschehnisse zum Coronavirus: Den Frauen!! Egal ob den Angestellten im Supermarkt oder in den Hospitälern, den Putzfrauen, den Pflegekräften in Altenheimen. Diese überwiegend von Frauen ausgeführten und schlecht bezahlten Positionen sind allesamt system-relevant, während sich Männer mit ihren Homeoffice-Laptops weder dem Stress noch den Gefahren einer Ansteckung aussetzen müssen. Was nützt diesen Frauen das Lob des Durchhaltens, wenn sich nicht auf Dauer das System der Männer zugunsten der Frauen ändert?

Natürlich gibt es inzwischen Männer, die mit großer Selbstverständlichkeit an der Seite der Frauen kollegial arbeiten, egal in welchen Berufen. Männer die sich in erster Linie als vernunft-begabte Menschen verstehen, und für die der Begriff „auf Augenhöhe mit Frauen“ kein Fremdwort ist. Doch für das Jahr 2020 sind es auf dieser Erde noch verdammt wenige.

Frauenverachtung des politisierten Islam

Da ist die Frauenverachtung des politisierten Islam, den wir besonders seit 2015 von vielen Männern erfahren. Männer, die wir in einer Willkommenskultur in unsere Länder geschwemmt haben.

Männer, die uns als Schlampen beschimpfen, unverschämt anstarren und ihre Finger nicht bei sich halten können, bis hin zur Vergewaltigung. Bis hin zum Mord. Männer, die schon als Kinder tiefste fundamentalistische Gehirnwäsche erfahren haben und jetzt wie Waffen auf die Frauen einer freieren Welt abgeschossen werden.

Schutz erfahren wir nicht!

Politik und Presse halten sich bedeckt, die Polizei ist machtlos gegen diesen Macho-Mob aus den Hinterwäldler-Dörfern dieser Erde. Ohne die Zeitung EMMA und einigen Artikeln in anderen Zeitungen würden die Schnarchnasen der Politik weiter vor sich hinschlummern.

Männliche Gewalt gegen Frauen ist der Versuch, sie zu beherrschen

Die Beherrschung der Frauen hat – mit den Worten von gewaltlos.de gesprochen – für viele „Herrschaften“ nur einen Zweck, nämlich ein Rollenverständnis, demzufolge die Frau dem Mann dient. Das betrifft die Sexualität ebenso wie die Verteilung von Pflichten und Aufgaben. Darüber hinaus haben Männer durch die Objektivierung von Frauen verhindert, dass diese mit ihnen konkurrieren. Der jahrzehntelange Ausschluss von Frauen aus der Konkurrenz im Berufsleben hat dazu geführt, dass Führungspositionen fast ausschließlich von Männern besetzt wurden.

Es ist einfach superbequem, alles, was mit mühevoller Arbeit zu tun hat, bei den Frauen zu belassen. Die interessanten Dinge des Lebens teilt Man(n) nicht gerne. Während Man(n) es sich auf Kosten der Frauen bequem eingerichtet hat, zeigen andere Männer wiederum Verständnis für das Aufbegehren der Frauen. Doch die Antwort der meisten Männer auf dieser Erde ist immer noch Gewalt gegen die Frau.

Verräterinnen in den eigenen Reihen

Leider sind es auch Frauen, die ihren Schwestern gehörig in den Rücken fallen. Ich rede nicht von den Frauen, die sich aus Angst um ihr Leben fügen, sondern von denen, die sich nicht hinter die Mutigen stellen, die wirklich etwas verändern wollen. Von den Frauen, die verblendet sind, aus Angst eine Rassistin genannt zu werden. Oder von denjenigen, die aus einem Generationen-Neid heraus bigottisch an den alten verstaubten Traditionen festhalten. Und natürlich den Frauen, die sich lieber die Nägel lackieren, um dem System der alten Männer zu gefallen sowie Frauen, die in ihren beruflichen Positionen anderen Frauen das Leben erleichtern könnten, jedoch lieber das dicke Gehalt einstreichen und den Mund halten.

Wir könnten wie im Paradies leben, wären Frauen und Männer auf Augenhöhe

Wie sollen Mann und Frau in Frieden miteinander leben, wenn es keinen Respekt für den jeweils anderen gibt? Die glücklichen Beziehungen dieser Welt sind geprägt von Respekt, Freiheit, guten Vereinbarungen und interessanten Gesprächen auf Augenhöhe. Nur wer ein echtes Team bildet, hat Chancen auf Glück. Beide müssen sich in erster Linie einig sein, wie ihr gemeinsames Leben laufen soll und beide müssen gewillt sein dies umzusetzen, auch wenn die Familien der Paare ganz anderer Ansicht sind. Ein Paar muß den Mut haben, den Alten zu widersprechen, sonst wird es nichts mit dem Glücklichsein.

Die Wirklichkeit ist jedoch eine andere

Hier ein paar Schlagzeilen bis zum Jahr 2020:

  • Jede vierte Frau in Deutschland erlebt in ihrer eigenen Familie Gewalt
  • 46 Morde an Frauen gab es bereits im Jahr 2020 in Deutschland. Jeden dritten Tag stirbt eine Frau allein wegen ihres Geschlechts durch einen Mann. 2019 waren es 135.
  • In Deutschland fehlen 4.300 Frauenhausplätze. Und was sagen die Frauenministerinnen? 2017 auf der Konferenz der Landesfrauenministerinnen in Weimar stand das Thema nicht auf der Tagesordnung. Dabei bräuchten die Ministerinnen eigentlich nur ihren eigenen Beschluss von 2016 umzusetzen:

„Alle von Gewalt und Zwang betroffenen und bedrohten – einheimischen und ortsfremden – Frauen und

deren Kinder sollen zeitnah, zu jeder Tages- und Nachtzeit, unbürokratisch und unabhängig

von ihrer finanziellen und leistungsrechtlichen Situation Schutz in einem Frauenhaus finden.“

  • Die Finanzierung der Schutzhäuser für Frauen in Deutschland ist völlig ungeklärt. Frauenhäuser sind Länder- oder Städtesache, weshalb der Bund seine Hände in Unschuld wäscht. Deshalb fordern die Frauenhäuser seit Jahren, dass 1. der Schutz von Frauen und Kindern vor häuslicher Gewalt zur gesetzlichen Pflichtaufgabe wird und 2. es eine bundesweit einheitliche und verlässliche Finanzierung gibt.
  • Zwiebelfest in Weimar: Ein Pärchen schlenderte über das Fest. Die Frau wurde von einer Gruppe von Flüchtlingen sexuell belästigt, ihr Freund wollte sie verteidigen, er wurde verprügelt.
  • Die Diskrimminierung von Ärztinnen in der Schweiz ist ein offenes Geheimnis. In medizinischen Fachkreisen gilt die Faustregel: „Immer noch lieber einen deutschen Mann als eine Schweizer Mutter“.
  • 117 Länder auf der Welt erlauben Kinderehen, wie das Pew Research Center herausgefunden hat. Schätzungsweise 650 Millionen Mädchen und 115 Millionen Jungen weltweit wurden vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet. UNICEF schätzt, dass jährlich zwölf Millionen Mädchen eine Kinderehe eingehen.
  • Im Jahr 2018 gab es in Deutschland 638 polizeilich erfasste Fälle von sexuellem Missbrauch von Schutzbefohlenen.
  • Die höchste Vergewaltigungsrate in Europa gibt es in Schweden (Stand 2018).
  • Im Fall der Gruppenvergewaltigung einer 18-Jährigen vor einer Disco in Freiburg ist ein weiterer Angeklagter freigelassen worden.

…….. innerhalb kurzer Zeit habe ich diese Informationen unter Google gefunden und ehrlich gesagt, es reicht mir.

Für mich wird sich der Traum einerer friedlicheren Menschheit nicht mehr erfüllen. Für die, die neu geboren werden, wohl auch nicht.

Mein Respekt gilt all denen, die sich mit ihrer jungen Kraft einsetzen und die Schnecke zur neuen besseren Welt weiterschieben.

Luminis

Auf Augenhöhe. Bildrechte: Mohamed Hassan auf Pixabay 3141317_1920
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