Mainz | analogo.de – analogo.de feierte am letzten Dienstag die zweite Million Seitenaufrufe und wir ziehen wieder ein kurzes Resümee. Die erste Million streiften wir am 22. Februar 2016. Seit nunmehr 2 Jahren und 3 Monaten ist analogo.de online und bietet einen journalistischen Dreierpasch: Unsere 73 Seiten stehen für Transparenz, die bisherigen 138 Blog-Beiträge im Zeichen von Journalismus und die rund 100 Übersichten für geordnete Datenbanken. Mit diesem verbindenden Konzept will analogo.de wissenschaftlich relevantes Wissen in zugänglicher Weise präsentieren und damit zu einer besseren und gerechteren Welt beitragen. Ganz im Sinne des Mottos von ANA LOGO: Wissen macht glücklich.
Doch wie wurde und wird die Welt durch unsere Berichterstattung gerechter? Angesichts des Jubiläums wollen wir ein paar Beispiele unseres bescheidenen Beitrags dazu nennen. Es geht unter anderem um TTIP, das Whistleblower System der Deutschen Bank, die hohen Stickoxidwerte im Rhein-Main-Gebiet, den Lieferumfang von Strom der Pfalzwerke AG an die US Air Base Ramstein, der Anschlag auf Bundeskanzlerin Merkel in Prag, das Pestizid Glyphosat und die Mainzer Projekte Mainzelbahn und Klärschlammverbrennung.
Im Januar 2015 wurden zeitgleich dem Magazin Spiegel und analogo.de die kritikwürdige Whistleblower-Richtlinie der Deutschen Bank zugespielt. Der Spiegel brachte einen Beitrag in seiner Samstagsausgabe und wir berichteten zeitgleich mit Stellungnahmen der Datenschutzbehörden aus Rheinland-Pfalz und Hessen über das geleakte Dokument. Nachdem das Thema in deutschen Medien und in Datenschutzkreisen für reichlich Aufsehen gesorgt hatte, war die Deutsche Bank gezwungen die interne Richtlinie zum Wohle ihrer Mitarbeiter zu ändern. Der hessische Datenschützer intervenierte und korrigierte. Ein Erfolg für den Journalismus, der ohne die Hilfe von Whistleblowern nicht möglich gewesen wäre.
Unsere Augustserie 2016 zur Luftbelastung im Rhein-Main-Gebiet durch Stickoxide (NO2) und Bodenozon (O3) fand großen Anklang, denn nur wenige Medien thematisierten zuvor den Umstand, dass die Schadstoffbelastungen in den letzten Jahren nicht reduziert wurden. Ein journalistischer Erfolg war in diesem Zusammenhang die Expertise des Verkehrsclub Deutschlands (VCD) zu den veralteten Dieselbussen der Stadtwerke Mainz und die unmittelbar folgende Ankündigung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ihre lange ruhende Klage gegen die Stadt Mainz wieder aufleben zu lassen. Die DUH übernahm in ihrer Klageankündigung unser Mainzer Umwelt-Intro: „Die Luft in Mainz ist schlecht.“ Die gute Nachricht lautet diesbezüglich, dass die Atemluft in Mainz in absehbarer Zeit mit höherer Wahrscheinlichkeit eine gesundheitsverträgliche Qualität erhalten wird.
Zum Lieferumfang von Strom der Pfalzwerke AG an die US Air Base Ramstein wehren sich die Pfalzwerke immer noch juristisch vehement, und meinen nicht unter das neue Landestransparenzgesetz von Rheinland-Pfalz zu fallen. Der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit von Rheinland-Pfalz drohte den Pfalzwerken eine Strafe von bis zu €10.000 an, sollten sie uns die Information nicht leisten. Transparency International brachte den Fall in seinem Wochenbericht. Mittlerweile hängt die Entscheidung im Innenministerium von Rheinland-Pfalz. Der Streit um Transparenz geht schon bald in die nächste Runde. Wir werden berichten.
Die TOP-Story auf analogo.de datiert vom 22. März 2015. analogo.de berichtete live aus dem Landtag von Rheinland-Pfalz mit einer bis dahin ungehörten Botschaft: US-Botschafter Emerson ließ die Welt hören, dass einer der Hauptkritikpunkte von TTIP – die geheimen Schiedsgerichtsverfahren (ISDS) – die Idee von Bundeskanzlerin Merkel war. Obwohl bei den Feierlichkeiten präsent, berichtete außer analogo.de kein anderes Medium über diese Aussage Emersons. Wir waren die ersten. Nachdem der Blogger Fefe auf analogo.de verlinkte, war die Botschaft im großen Stil in der Welt.
Unser umfassender Recherchebericht zur verschwenderischen Finanzierung des 100-Millionen-Projekts Mainzelbahn führte unter anderem dazu, dass der Bund der Steuerzahler den Fall in sein neuestes Schwarzbuch aufnahm. Ein Masterstudent der Universität Mainz interviewte den Herausgeber von analogo.de über eine Stunde lang zum Thema seiner gleichlautenden Masterthesis, und bedankte sich für die umfassenden Recherchen.
Für weitreichende Aufmerksamkeit sorgten auch unsere Umwelt-Recherchen, die zum mehrseitigen Glyphosat-Report von ANA LOGO führten. In unserem Wörterbuch Glyphosat von ANA LOGO fassten wir in einer 120 Seiten fassenden Übersicht 465 Datensätze mit datierten Aussagen und Rollen von über 300 beteiligten Wissenschaftlern, Politikern, Behördenvertretern, Industrievertretern und Verbänden zusammen. Wir nannten es Wörterbuch, weil die Datensätze alphabetisch geordnet sind. Zur Erstellung des Wörterbuches interviewten wir zahlreiche Wissenschaftler und standen in engem Kontakt zu Lobbycontrol, dem Naturschutzbund NABU, dem Deutschen Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE), dem Deutschen Sachverständigenrat für Umweltfragen, Greenpeace oder dem EU-Abgeordneten von Bündnis90/Die Grünen Martin Häusling. Glyphosat wurde zwar just wieder zugelassen, aber nur für bescheidene 18 Monate. Es sollten ursprünglich 10 Jahre werden. Auf unsere Weise trugen wir zu einer zeitlich reduzierten Wiederzulassung des giftigen Pestizids bei.
Aus journalistischer Sicht war auch unser Exklusiv-Interview mit Ulrike Höfken, der Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten von Rheinland-Pfalz, von Bedeutung. Zum Thema Umwelt und Politik zeigte sich Frau Höfken in der Sache kund, und unsere Leser dürften aus dem Interview interessante Fakten mitgenommen haben.
Der Herausgeber begrüßte in der letzten Zeit ein paar neue Twitter-Follower, unter anderem Simone Wisotzki als Vorstandsmitglied des Leibniz Instituts für Friedens- und Konfliktforschung, die Bürgerrechtsorganisation New Europeans, Natalie Bennett als Chefin der Grünen von Großbritannien, Andreas Rother als Social Media Chef des ZDF, das Global Magazin für nachhaltige Zukunft, Treibhausdefekt, Tatiana Herda Munoz vom Vorstand Klimaschutz und den Bundesverband Pressefreiheit BRD.
Last but not at least: Welche TOP-Datenbanken bei uns am meisten heruntergeladen werden, liest Du in dieser Übersicht. Von allen Hauptseiten unseres Internetsauftritts wollen wir die ANA LOGO Datenbank, die lokale Mainzwatch-Seite und unsere Kolumne Neulich herausstellen. Allesamt gehören sie zu den am meisten besuchten Seiten. Auf Wiedersehen mit analogo.de.