Prag | analogo.de – Die tschechische Polizei bestätigte gestern gegenüber analogo.de den Angriff auf die Autokolonne von Bundeskanzlerin Angela Merkel während ihres Staatsbesuches vom 25. August 2016 in Prag. Ein schwarzer Mercedes Geländewagen hatte frontal auf den Staatskonvoi von Merkel zugehalten und konnte unter Androhung von Waffengewalt zum Stoppen gebracht werden. Wir berichteten.
Hauptkommissar Jozef Bocán schrieb unserer Redaktion auf Nachfrage, dass während der Fahrt der „zu schützenden Person“ (Red. Angela Merkel) vom Prager Flughafen in Richtung Regierungssitz tatsächlich ein „Eindringen in den Konvoi“ stattgefunden habe. Bocán bezeugte das Ereignis bereits am Tag des Staatsbesuchs gegenüber einer größeren Anzahl von Medienvertretern. Die Prager Polizei verrichtete laut dem Hauptkommissar jedoch sehr professionelle Arbeit, indem man den angreifenden Versuch im Keim erstickte. Die Sicherheit der Kanzlerin konnte gewährleistet werden.
Die tschechische Polizei musste „Zwangsmaßnahmen“ anwenden und konnte den Mann auf diese Weise auf der Stelle festnehmen. analogo.de steht in Kontakt mit der tschechischen Kriminalpolizei, die laut Hauptkommissar Jozef Bocán den Fall zwecks Ermittlungen weiterverfolgt.
Die Stellungnahme der tschechischen Polizei gegenüber analogo.de erfolgte lediglich in tschechischer Sprache. Obwohl unsere Redaktion im Anschluss eine Übersetzung auf Englisch, Französisch, Spanisch oder Deutsch erbat, insistierte Bocán man verfasse polizeiliche Stellungnahmen in keiner anderen Sprache als dem Tschechischen. Wir übersetzten seine Stellungnahme nach bestem Gewissen.
Eine Frage des guten journalistischen Gewissens ist auch, warum sich die deutsche Presselandschaft derzeit immer noch mit der Meldung des – wenn auch dilettantischen – Attentats auf die deutsche Bundeskanzlerin bedeckt hält. Wir werden jedenfalls weiter berichten, sofern weitere Einzelheiten bekannt werden. Unter anderem warten wir auf die Antwort der Kriminalpolizei, welche Nationalität der Mann besitzt.