Ozonwerte in Mainz und Rheinland-Pfalz akut über Schwellenwert

Mainz | analogo.de – Die Ozonwerte in Mainz und Rheinland-Pfalz liegen augenblicklich akut über dem Schwellenwert von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Konkret wird den Bewohnern in den Städten Mainz und Ludwigshafen und in der angrenzenden Westpfalz davon abgeraten im Freien körperliche Anstrengungen zu unternehmen. Diese Warnung bezieht sich vor allem auf die gesamten Nachmittagsstunden und gilt insbesondere für empfindlichere Personen.

Das giftige Gas Ozon (O3) trägt zu Reizungen der Schleimhäute in den Bronchien, im Hals und im Rachen bei. Weitere Symptome einer Ozonüberbelastung sind Kopfschmerzen, eine Beeinträchtigung der Lungenfunktion und Tränenreiz.

Neben den derzeit hohen Konzentrationen des giftigen Gases Stickstoffdioxid (NO2) erschwert nun also ein zweites giftiges Gas das Leben in den beiden großen Städten von Rheinland-Pfalz – Mainz und Ludwigshafen.

Die Behörden in Rheinland-Pfalz sind verpflichtet die Bürgerinnen und Bürger über die Medien zu informieren, wenn der 1-Stunden-Mittelwert von 180 µg pro m³ überschritten wird. Die Alarmschwelle für das am Boden kursierende Ozon liegt bei 240 µg pro m³. Der über 8 Stunden gemittelte Messwert soll 120 µg pro m³ nicht übersteigen.

Bereits gestern veröffentlichte das Umweltbundesamt (UBA) seine Prognose, dass in diesem Gebiet (UBA-Region 7) die höchste Ozonbelastung aller Regionen in Deutschland erwartet wird. Für Freitag, den 26. August 2016 sagte das UBA für die Stadt Mainz einen Maximalwert von 150 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft voraus, und für den heutigen Samstag, den 27. August 145 µg pro m³. Diese Prognosen werden gerade weitaus übertroffen.

In der Stadt Mainz steht die Messstation im Stadtteil Mombach. Hier wurden die folgenden Werte gemessen:

199 µg pro m³ 17:00
193 µg pro m³ 16:00
183 µg pro m³ 15:00
164 µg pro m³ 14:00

Pro Kalenderjahr sind 25 Überschreitungen des 8 Stunden-Mittelwertes von 120 µg pro m³ erlaubt. Am 24. Juni verzeichnete die Stadt Mainz mit 166 µg pro m³ die achte Überschreitung des Jahres, am 26. August kam mit 125 µg pro m³ eine weitere hinzu und der 27. August verschärft die Situation.

In Ludwigshafen wurden sogar noch konstant höhere Werte verzeichnet:

196 µg pro m³ 18:00
193 µg pro m³ 17:00
192 µg pro m³ 16:00

Bodenozon entsteht zum großen Teil aus NO2, welches wiederum hauptsächlich aus Dieselautos und LKWs emittiert wird. Bei der intensiven Sonneneinstrahlung von Hochdruckwetterlagen bildet sich das giftige Gas in Bodennähe – unter Beteiligung von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) – über komplexe photochemische Prozesse. Flüchtige organischen Verbindungen (VOC) werden in Ludwigshafen hauptsächlich durch die Firma BASF emittiert und in Mainz durch zahlreiche Firmen wie den US-Konzern Cargill.

In den gelb markierten Postit-Beiträgen findest Du viele Neuigkeiten zu den politischen und gesundheitlichen Dimensionen der ständig hohen NO2-Konzentrationen in Mainz und der Nachbarstadt Wiesbaden.

Atmosphärenchemische Bildung von Ozon. Bildrechte: Clker-Free-Vector-Images auf Pixabay 41306_1280