Energie

Willkommen auf der Energieseite von analogo.de. Die gute Nachricht zuerst: Es ist genug Energie für alle da. Die Sonne liefert ausreichend nach und man kann Energie nicht zerstören. Während sie ihre Erscheinungsformen verändert, hat der Mensch immer schon Wege gefunden mit diesen Formen umzugehen und die benötigte Energie aus den Systemen abzuschöpfen.

Gleichwohl ist die Energiefrage eine politische Frage, denn Menschen erzielen aus der effizienten Nutzung von Energie gegenüber anderen Menschen gerne Vorteile für ihre eigenen Organisationseinheiten Staat, Land, Kommune, Familie, Ego und biologische Zelle. Obwohl ausreichend Energie vorhanden ist, wird Energie so zum Wettbewerbsthema.

Die Natur lehrt auf allen Organisationsebenen, Energie möglichst effizient zu nutzen und energiearme Zustände anzustreben. Zumindest erhöht dies die Lebensdauer. Ein verhältnismäßig energieumsatzstarker Vogel lebt kürzer als ein energieumsatzarmes Reptil. Während der Vogel Energie aus seiner aufgenommenen Nahrung bezieht, verlässt sich das Reptil zu großen Teilen auf die zugeführte Sonnenstrahlung. Große Energiespeicher baut aber vor allem die Spezies Mensch auf – für welche Mangelzustände auch immer.

Energie-Effizienz wird so zum technischen und fiskalischen Anliegen. Privat eingesparte eintausend Euro pro Jahr Energiekosten investieren die Deutschen gerne in andere Energiequellen wie ein größeres Auto, eine Flugreise in die USA, ein energiekosten-intensives argentinisches Steak in einem gehobenen Restaurant oder in zusätzlichen Familien-Nachwuchs. Das Verbraucherverhalten spiegelt die sich ändernde Erscheinungsform und Nutzung von Energie wider.

Der grenzenlose Hunger nach Energie ist dabei ein gutes Maß für die Gier. Für die Nutzungsmengen in Joule oder Kalorien sind nach oben keine Grenzen definiert. Ohne definierte Messlatte bleibt jede politische Forderung korrekt. Unkorrekt erscheinen Forderungen, wenn energie-verzehrende Deutsche energie-sparsamen Afrikanern die Nutzung von mehr Energie moralisch verbieten wollen.

Paul Ehrlich schlug mit der Wirkkraft (engl. impact) jedes Einzelnen ein konkretes Maß für die globale Energiegerechtigkeit vor, welches in das Konzept des ökologischen Fußabdrucks übersetzt werden kann:

Gesamte Wirkkraft eines Menschen in Deutschland (Energie- und Ressourcenverbrauch) = 82.000.000 Bewohner Deutschlands x 45.000 Kilojoule individueller Energieverbrauch als Konsummaß eines Deutschen pro Tag

Gesamte Wirkkraft eines Menschen im Sudan (Energie- und Ressourcenverbrauch) = 36.000.000 Bewohner Sudans x 10.000 Kilojoule individueller Energieverbrauch als Konsummaß eines Sudanesen pro Tag

W = B x I (verkürzte Formel)

W = B x I x T (längere Formel inklusive des technischen Einflusses)

W Deutschland = 82 x 45 = 3.690

W Sudan = 36 x 10 = 360

Anhand dieser Beispielzahlen wird deutlich, dass der Energiehunger Deutschlands und der westlichen Welt überproportional ist. Im Sinne einer globalen Gerechtigkeit dürfte sich die Bevölkerung des Sudans von 36.000.000 Bewohnern (2016) auf 360.000.000 verzehnfachen. Erst dann entspräche der ökologische Fußabdruck eines Sudanesen demjenigen Ressourcen- und Flächenverbrauch eines Deutschen. Die gleiche Gerechtigkeit wäre erreicht, wenn sich die Bevölkerung Deutschlands von 82.000.000 (2015) auf 8,2 Millionen reduzieren würde, also in etwa auf Einwohnerzahl aus dem Jahre 1500.

Derweil versuchen Gesellschaft und Technik den neuen Energienachfragen mit immer schnellerem Tempo und einer höheren Effizienz zu begegnen. Die gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen spiegeln sich in der aufgeheizten Atmosphäre im Sinne der Umwelt (Klimawandel), der Gesellschaft (Wutbürger) und des Kampfes um Ressourcen wider. Die für das Leben benötigte Ressource Phosphor neigt sich dem Ende zu, zumindest was die klassischen Fördermethoden betrifft. In Zukunft muss Phosphor kostenintensiv von den Meeresböden gekratzt werden, um weiterhin Landwirtschaft betreiben zu können.

Am Ozonloch wird deutlich, wie schnell die falsche Nutzung von Energie und Wärme fatale Auswirkungen auf die Menschheit entfalten kann. In gefährlichen Jahren ist die Ozonschicht über der Antarktis nur ganze 2 Millimeter dick. Konnte das Montreal-Protokoll die schlimmsten Auswirkungen des Ozonlochs noch verhindern, wird die Kombination aus Klimawandel und Anstieg der Bevölkerung von 7 Milliarden (2015) auf 12 Milliarden Menschen die größte Umweltbelastungsprobe der Menschheit seit der Pest im Mittelalter.

Die Meere sind zum großen Teil leer gefischt. Von welcher Energiequelle werden sich in Zukunft die zwei Milliarden Meeresanrainer ernähren, wenn ihre Hauptenergiequelle Fisch wegfällt? Wie gesagt, es ist genug Energie für alle da. Aber es ist eine andere Frage, welche Lebensqualität damit verbunden ist.

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In Braunkohle – wie hier aus Garzweiler – steckt viel chemische Energie. Bildrechte: RoDobby 282960_1920
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