NA LOGO

Willkommen auf den NA LOGO Seiten von analogo.de. Finde hier geistreiche Vergleiche zu allen möglichen Lebensbereichen und wissenschaftlichen Disziplinen unter Anwendung der Welt der Zahlen. Der zahlenmäßige Vergleich soll die Bedeutung natürlicher Gesetzmäßigkeiten veranschaulichen. Durch das Mittel der Überraschung will analogo.de die Vorstellungskraft seiner Leserinnen und Leser anregen. Diese Seiten sollen Dir dabei behilflich sein, sich Quantität besser vorstellen zu können. In einer Skala vom Raum und einer anderen Skala von der Zeit stellen wir wichtige Leitgrößen vieler wissenschaftlicher Disziplinen nebeneinander, die Du auf diese Weise wahrscheinlich noch nicht gesehen hast. Die Physik lehrt uns, dass am Anfang alles Energie war – ohne Raum und Zeit. Die Energie bekommt einen Körper, sie formt sich zu Masse. Das Volumen dieser neuen Masse nennen wir Raum. Die Masse beginnt durch die Zeit zu reisen. Als Beobachter dieser Reise erleben wir Menschen unterschiedliche Massen und Zeiten. Daher ist die Welt immer relativ, in der sich Positionen und Perspektiven verändern. Mit dieser neuen Wahrnehmung offenbaren sich neue Interpretationsmuster von Wirklichkeit. Menschen mit kleinem räumlichen Aktionsradius werden vornehmlich Menschen in ähnlichen Lebenskontexten wahrnehmen. Das schafft Affinitäten und führt im nachteiligen Fall zu Dogmen mit nur einer Perspektivebene.

Lernfortschritt wird oft mit den zwei Kategorien bewertet: Was befindet sich außerhalb des (mir) bekannten Kreises und wie kann ich dieses Wissen anwenden? Die NA LOGO Seiten erweitern die Fragestellung auf die folgenden vier Ebenen:

  1. Was ist genau so groß wie der mir bekannte Kreis?
  2. Was befindet sich außerhalb des (mir) bekannten Kreises?
  3. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es?
  4. Wie setze ich mir durch den abstrakten Vergleich einen Wissensanker?

Entscheide selbst wie weit Du Dich aus Deiner bekannten Betrachtungsweise herauswagen magst. Die Einsicht des Persönlichen ist dabei das Subjektivierende. Durch die zeitliche Verortung erhält die Einsicht eine ganz persönliche Zeitgebundenheit. Wissenschaft will aber objektiv sein – Versuchsanordnungen werden daher reproduzierbar gestaltet. Doch trotz oder vielleicht gerade wegen allen Fortschritts haben die Wissenschaften den Nachteil, aufgrund ihrer enormen Wissenstiefe den Blick auf andere Disziplinen zu verlieren. An einem Tisch mit verschiedenen Experten stellt sich zunehmend die Frage: Wer soll den Diskurs führen, wer hat den vermittelnden Blick? Jeder Experte für sich ist eine Koryphäe seines Metiers. Doch was weiß schon der Architekt vom Metier des Mediziners? Und zwar im Hinblick auf die zu lösende Frage, die weder eine architektonische noch eine medizinische Frage ist? Es ist der übergeordnete Blick, den diese Seiten auf anschauliche Weise vermitteln wollen.

Nicht zuletzt stärken diese Seiten die menschliche Vernunft, hat sie doch zwei Vorgaben. Zum einen die relativen Anschauungsformen in Raum und Zeit. Mit Anschauungsform ist hier die Erscheinungswelt gemeint, die erfahrbar ist. Neue Relationen bringen dabei neue Anschauungsformen hervor. Ferner die kategoriale Denkform: Unsere Erscheinungswelt nehmen wir in Kategorien wahr. Damit ordnet die Vernunft die Wahrnehmung. Mit der Stärkung der Vernunft geht quasi eine Bewusstseinserweiterung einher, und das ganz ohne LSD. Viele Menschen wollen jedoch gar nicht alles wissen. Ihnen genügt der Blick auf die Oberfläche, um sich ein Bild zu machen. Der klassische Erfolg der Bild-Zeitung. Ein derartiges Verhalten basiert u. a. auf Ignoranz und Vertrauen. Beide Verhaltensweisen sind eine Wirkung des „Glaubens“, im Sinne von zeitgenössischen US-Amerikanern, die auf dem Weg zu einem bedeutungsschwer gemeinten Satz die Worte singen: „I believe…“. Jedoch hat der Glaube eine Alternative: Das Wissen. Zunehmendes Wissen bei abnehmendem Glauben bedeutet im Sinne Bodenheimers mehr Verantwortung zu übernehmen. Bodenheimer, der so in seinem Buch von 1992 „Verstehen heißt Antworten“ argumentierte.

Wissenschaft soll ja bekanntlich Wissen schaffen. Doch wird Wissen erst vollkommen, wenn man es anwenden kann. Zur Anwendung helfen Erfahrung und die eigene Intuition. Mit Intuition ist hier auch unbewusstes Wissen gemeint. Diese Seiten möchten Deine Intuition stärken, so dass Du Dein erworbenes Wissen auf erfrischend neue Weise anwenden kannst. Vielleicht kannst Du nach dieser Lektüre mehr quantitatives Wissen generieren, vielleicht eröffnet es Dir aber auch ganz neue qualitative Perspektiven, z. B. in einer Anwendung der Bionik. Aus der Beobachtung von Vögeln lernten Ingenieure Flugzeuge zu bauen. In der Analog-Bionik setzen Forscher Erkenntnisse aus der Natur um. Die Verwendung von Analogien funktioniert auf diesen Seiten in beide Richtungen.

Schließe z. B. von der Zivilisation auf die Natur: Nimm die Geschwindigkeit, mit der sich Gaswolken von der Sonne in Richtung Erde bewegen. Sie beläuft sich pro Stunde auf 7.000.000 km. Um sich diese abstrakte Zahl von sieben Millionen Kilometern vorstellen zu können, behilft sich der Leser von NA LOGO mit einem schnellen Blick in den betreffenden Größenbereich. Dort findet er mit 7.600.000 km die jährliche Fahrtstrecke aller 127 Stadtbusse im Stadtgebiet von Mainz. Nun, das kann man sich schon eher vorstellen. Und plötzlich erhält die Geschwindigkeit der Gaswolke eine Bedeutung.

Der kleinskalige Bereich entzieht sich der menschlichen Wahrnehmung möglicherweise in noch stärkerer Ausprägung, als dies für große räumliche und zeitliche Dimensionen gilt. Dinge, die lange andauern, halten wir nach dem Philosophen und Mathematiker Alfred North Whitehead für realer als Dinge, die nur kurz in unserem Bewusstsein auftauchen. Da aber jede Wahrnehmung, jede Messung und jedes Ereignis „andauert“, sind für Whitehead die Geschehnisse selbst und nicht die Dinge oder die Tatsachen die eigentlichen Grundbausteine der Realität. In diesem Sinne bieten diese Seiten mit ihren Perspektiven des unsichtbaren Bereichs eher theoretisches Wissen, das staunend macht. So findet man im engen Bereich zwischen 0,05903 und 0,06700 Sekunden ähnlich lang andauernde Ereignisse wie die Rotationsperiode des Neutronensterns Pulsar PSR 1913 und 16 (0,05903 Sekunden), die Herzschlaglänge von Zwergfledermäusen (0,06170 Sekunden) und die Transportdauer von Telekommunikationssignalen über eine Strecke von 20.000 Kilometern (0,067 Sekunden).

Noch unbegreifbarer erscheint uns die Anzahl an Jahren, bis jegliche Unterschiede zwischen Zukunft und Vergangenheit verschmolzen sein werden, nämlich in geschätzten 10 Sexdezilliarden Jahren. Dies entspricht 10100 Jahren, also einem Googol. Da suchst Du gerne den Boden unter den Füßen, und findest ihn in der Fußlänge von deutschen Schuhgrößen der Größe 46. Mit 29,6 cm ist diese nur 0,1 cm kleiner als das Längenformat der Papiergröße DIN A4. Oder nimm die Mindestmaschenöffnung von Fangnetzen für die beliebten Eismeergarnelen der Art Pandalus boreali. Sie liegt bei 4 cm. Doch wie können wir nun das Maß von 4 cm greifbarer machen? Ein regelmäßiger Besuch bei NA LOGO UND hilft: Der Durchmesser von Tischtennisbällen beträgt genau 4 cm! Die Wissenschaft endet also bei einem greifbaren Tischtennisball. Immerhin!

Der letzte Vergleich hat Dich hoffentlich zufrieden gestellt. Das neue Wissen mag neue Fragen aufwerfen und zu lustigen (Denk-)Ideen führen. Im beruflichen Umfeld mag Dir dieses Handbuch Lösungsmöglichkeiten für technische Herausforderungen aufzeigen. Neue Ideen können ein Funke für eine Erfindung sein. Im Unterschied zur klassischen themenbezogenen Recherche wird Dir NA LOGO wahrscheinlich weniger bei der Suche helfen, sondern vielmehr wird es Dir helfen zu finden. Über die Rückmeldungen von findigen Leserrinnen und Lesern würden wir uns freuen.

Ich wünsche ein abenteuerliches Stöbern!

Dein Rainer Winters

 

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